Duale Berufslehre
Die Berufsbildung macht Jugendliche und Erwachsene zu Profis, die in allen Bereichen der Wirtschaft gefragt sind. Der Einstieg erfolgt über eine berufliche Grundbildung. Mit abgeschlossener Lehre stehen dir zahlreiche Wege offen. Zwei Drittel aller Jugendlichen in der Schweiz entscheiden sich für die Berufsbildung.
Das eidgenössische Fähigkeitszeugnis EFZ
Nach dem erfolgreichen Abschluss der beruflichen Grundbildung (Lehre, Berufslehre) erhältst du ein eidgenössisches Fähigkeitszeugnis EFZ.
Das EFZ weist deine berufliche Kompetenz aus und eröffnet dir neue Karrierechancen und Weiterbildungsmöglichkeiten. Du kannst in der Branche deiner Wahl den erlernten ICT-Beruf ausüben. Du kannst in der höheren Berufsbildung einen eidgenössischen Fachausweis, ein eidgenössisches Diplom oder ein Diplom HF erwerben. Du kannst mit einer Berufsmatura an einer Fachhochschule studieren.
In der ICT gibt es folgende eidgenössischen Fähigkeitszeugnisse:
- Mediamatiker*in EFZ
- Informatiker*in EFZ
- Entwickler*in digitales Business EFZ
- ICT-Fachfrau*ICT-Fachmann EFZ
Du schliesst einen Lehrvertrag mit einem Betrieb ab und arbeitest dort drei oder vier Jahre, je nach Beruf. Der Betrieb ist verpflichtet, dich auszubilden und dir die die praktischen Kompetenzen beizubringen. Parallel erlernst du in der Berufsfachschule (1 bis 2 Tage pro Woche) sowie in überbetrieblichen Kursen (üK) die Theorie. In der Informatik kannst du die Fachrichtungen Applikationsentwicklung oder Plattformentwicklung einschlagen.
Basisausbildung
Eine Basisausbildung ist eine besondere Form einer dualen Ausbildung. Die ersten drei bis zwölf Monate absolvierst du in einem Ausbildungszentrum, parallel besuchst du an zwei Arbeitstagen die Berufsfachschule. Die weitere Lehrzeit absolvierst du anschliessend in einem Lehrbetrieb.
Für Lernende und Lehrbetriebe
Durch die schrittweise Einführung in die Arbeitswelt wird Lernenden der Übertritt vom Schul- in den Berufsalltag erleichtert.
In der Basisausbildung werden die Lernenden mit den Grundkompetenzen ausgestattet und auf den produktiven Einsatz im Lehrbetrieb vorbereitet. Die Lehrbetriebe werden dadurch von der zeit- und kostenintensiven Berufseinführung entlastet.
Informatikmittelschule IMS
Die Informatikmittelschule (IMS) ist einer Kantons-, Wirtschaftsmittel- oder Berufsfachschule angegliedert und dauert vier Jahre. Sie entspricht der beruflichen Grundbildung zum*zur Informatiker*in EFZ Fachrichtung Applikationsentwicklung, unterscheidet sich jedoch im zeitlichen Ablauf der Ausbildung.
Vollzeitschule mit Praktikum
Du besuchst während drei Jahren den Unterricht und schliesst die Ausbildung mit einem Praxisjahr in einem Unternehmen ab.
Nach erfolgreichem Abschluss erhältst du neben dem eidg. Fähigkeitszeugnis als Informatiker*in Fachrichtung Applikationsentwicklung zusätzlich die Berufsmaturität Typ Wirtschaft. Die Informatikmittelschule richtet sich an leistungsstarke Schülerinnen und Schüler.
FACTS:
- Vorbildung: Sekundarstufe oberes Niveau
- Dauer der Ausbildung: 4 Jahre
- Schule: 5 Tage/Woche (Vollzeitschule)
- Überbetrieblicher Kurs: –
- Berufsmaturität BM: integriert
- Abschluss: Informatiker/in EFZ Applikationsentwicklung mit Berufsmaturität Wirtschaft & Dienstleistungen, Typ Wirtschaft
Berufslehre für Erwachsene
Für Erwachsene mit Berufserfahrung aber ohne anerkannten Berufsabschluss oder für Quereinsteigende mit Erstabschluss gibt es verschiedene Möglichkeiten, um ein eidgenössisches Fähigkeitszeugnis EFZ zu erlangen.
Die Angebote variieren je nach Beruf und Kanton:
- Validierung von Bildungsleistungen
- verkürzte berufliche Grundbildung
- reguläre berufliche Grundbildung
Jährlich erwerben rund 9’000 Erwachsene ein eidgenössisches Fähigkeitszeugnis EFZ oder ein eidgenössisches Berufsattest EBA und erhöhen damit ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt.
Höhere Berufsbildung
Mit genügend einschlägiger Berufserfahrung sind Sie allenfalls zu einer Berufsprüfung zugelassen und können direkt einen eidgenössischen Fachausweis erwerben.
Verkürzte Lehre:
- Voraussetzung: Lehrvertrag und Erstabschluss (mind. 3-jähriges EFZ) / gymnasiale Maturität / Berufserfahrung im Berufsfeld
- Vorgehen: In der Regel um 1 bis 2 Jahr/e verkürzte Ausbildung, Abschlussprüfung. Das Berufsbildungsamt des Wohnkantons entscheidet im Einzelfall, ob die Verkürzung gewährt wird.
- Abschluss: Eidg. Fähigkeitszeugnis (EFZ)
- Grundlage: Art. 18 Berufsbildungsgesetz, Bildungsverordnung
Gymnasiast*innen können die 2-jährige Ausbildung Way-up machen.
Way-up
Verkürzte Lehre für Maturand/innen
Du hast bereits eine gymnasiale Matura? Du interessierst dich für Informatik oder Mediamatik und willst in die Berufswelt einsteigen?
Kompakt und praxisorientiert
Die verkürzte berufliche Grundbildung in Informatik oder Mediamatik bereitet dich während 2 Jahren optimal auf die Berufswelt vor und eröffnet dir neue Weiterbildungsmöglichkeiten.
Die am Gymnasium erbrachten Leistungen werden bei Way-up angerechnet und mit Berufspraxis sowie Fachtheorie ergänzt. So kommst du mit einem kompakten, praxisorientierten Lehrgang zu einem Berufsabschluss mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis EFZ.
Anforderungen
Du hast das Gymnasium abgeschlossen und grosses Interesse an der Informatik oder Mediamatik. Die genauen Anforderungen hängen von der Vorbildung ab und müssen beim zuständigen kantonalen Berufsbildungsamt abgeklärt werden. Die Schulen kennen sich mit den unterschiedlichen Fällen aus.